Ehrenmitglieder Schweizerischer Feldweibelverband 

Nachruf von Adj Uof a D Andreas Zogg  (01.05.1936 – 07.09.2025)

Ehemaliger Zentralpräsident und Ehrenmitglied des SFwV und Ehrenmitglied der ehemaligen Sektion Emmental-Oberaargau des SFwV
Es war schön, Dich bei uns zu haben! Gedanken, Gefühle, Aufgenblicke werden uns immer an Dich errinnern.
Deine Schritte sind verstummt, doch die Spuren Deines Wirkens
in unserem Verband werden immer bleiben.

Andreas Zogg trat 1959 dem Schweizerischen Feldweibelverband (SFwV), Sektion Emmental-Oberaargau (EO) bei. Als aktives und engagiertes Mitglied übernahm er schon früh diverse Vorstandsfunktionen in dieser Sektion.
So bekleidete er das Amt des Sekretärs von 1963 bis zur Wahl zum Präsidenten dieser Sektion im Jahr 1966. In dieser Funktion übernahm er auch die Redaktion des internen Mitteilungsblattes, welches er bis zur Auflösung der Sektion im Jahr 2003 innehatte. 1979, nach 13 Jahren, gab er das Präsidium ab, jedoch ohne zu wissen, dass er dieses Amt später nochmals übernehmen wird.
Dieses enorme Engagement zu Gunsten der Sektion EO, wurde mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der Sektion EO verdankt.
 
Das zunehmende Desinteresse an Vorstandsfunktionen in Vereinen bekam 1992 auch die Sektion EO zu spüren. Dies betraf insbesondere das Amt des Sektionspräsidenten. Somit stellte sich Andreas ein weiteres Mal als Sektionspräsident zur Verfügung und bekleidete diese Funktion bis zur Auflösung der Sektion. Und so amtierte er während 20 Jahre als Sektionspräsident und Vorstandsmitglied des Kantonal bernischen FwV, welches er von Amtes wegen ebenfalls bekleidete.
 
Der Höhepunkt seines Engagements im SFwV war sicher das Jahr 1980, als Andreas zum Zentralpräsident des damals über 6'000 Mitglieder umfassenden SFwV gewählt wurde und dieses Amt mit viel Geschick und Hingabe bis 1984 ausübte.
Während seiner Amtszeit als Zentralpräsident gelang es ihm mit seiner Persönlichkeit die wichtige Zusammenarbeit mit der Fw Schule zu intensivieren und das aus früheren Zeiten etwas «abgekühlte Klima» zu korrigieren. Dies hatte auch zur Folge, dass während seiner Amtszeit erstmals ein Vertreter des Lehrkörpers der Fw Schulen im Zentralvorstand und in der Arbeitsgruppe «Besserstellung Einh Fw» vertreten war.  
 
Ein besonderer Anlass während seiner Amtszeit war sicher der Schweizerische Feldweibeltag 1982 auf dem Waffenplatz St Gallen. Hervorragend organisiert und sehr gut besucht. Auch das Interesse der damaligen Armeeführung an diesem Anlass war ausserordentlich. Besonders die Anwesenheit des damaligen Chef EMD, Bundesrat Georges-André Chevallaz und weiteren Höheren Stabsoffizieren.
Das damalige Konzept diente noch Jahre später als Musterbeispiel für die Organisatoren der Schw. Fw Tage.
 
Als Anerkennung seiner ausserordentlichen Leistungen wurde Andreas an der Delegiertenversammlung 1984 zum Ehrenmitglied des SFwV ernannt.
 
Andreas trat nach dieser intensiven und anspruchsvollen Zeit nicht ins «zweite Glied», sondern engagierte sich weiterhin als Präsident der Arbeitsgruppe «Besserstellung Einheitsfeldweibel» und führte auch diese Arbeitsgruppe sehr erfolgreich.
 
So konnte die Arbeitsgruppe 1987 mit der Eingabe «Leitbild Einheitsfeldweibel 1990» an die Armeeführung, erstmals in der Geschichte des SFwV wesentliche Verbesserung in der Stellung des Einh Fw sowie der Aus- und Weitebildung in den Trp Kursen erreichen. Mit dieser Eingabe wurde auch eine erweiterte Laufbahn für den Einh Fw gefordert. Dank der Unterstützung des damalige Aub Chefs der Armee, KKdt Binder, wurde das heutige Laufbahnmodell für die Unteroffiziere geschaffen.
Dieses Laufbahnmodell wurde erstmals mit Armee 95 eingeführt und in der XXI erfolgreich weiter ausgebaut.
Dass der SFwV den Grundstein für diese Verbesserung und Attraktivitätssteigerung der Unteroffizierslaufbahnen legte, gerät leider zunehmend in Vergessenheit.
 
Mit der Einführung der Armeereform 95 verloren die ausserdienstlichen Verbände in der Aus- und Weiterbildung zusehends an Bedeutung. Diverse Sektionen fusionierten oder wurden aufgelöst. So auch die Sektion Emmental-Oberaargau im Jahr 2003. Trotz dieser Auflösung organisierte Andreas noch über viele Jahre erfolgreich für seine ehemalige Sektion Ausflüge und gesellschaftliche Anlässe. 
Zu erwähnen sei an diese Stelle auch das Treffen mit seinen ehemaligen Vorortskameraden aus seiner Präsidialzeit im Zentralvorstand, welches seit 1985 jedes Jahr regelmässig bis heute stattfand.
 
Mit Andreas Zogg verlieren wir einen engagierter Kameraden und Kämpfer für die Belange des Einheitsfeldweibels. Mit seinem vorbildlichen Verhalten, seiner natürlichen Autorität und seinem diplomatischen Geschick, hat er den Schweizerischen Feldweibelverband über viele Jahre geprägt.
Wir werden Andreas ein ehrendes Andenken bewahren.
 
 
Hans Ulrich Frei
Ehrenmitglied SFwV